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02. Mai 2016

Wir können auch anders

Was tun, wenn die Technik sich nicht verhält, wie erwartet und man die Fotos, Filme oder die vorbereitete Präsentation einfach nicht zeigen kann? Improvisieren und Beschreiben, was man hätte sehen können.
Sehr souverän konnte man das bei Maximilian S. sehen, der kurzerhand erklärte, er hätte jetzt eh keine Lust Fotos zu zeigen und würde nun einfach das Prinzip des römischen Städtebaus darlegen, statt die römische Architektur anhand von 3 ausgesuchten Beispielen zu erläutern.

Gibt es einen 9. Planeten in unserem System, wie baut man eine Sauna, was ist von Meditation zu halten, warum sollte man Kaligraphie betreiben, ist Extremsport Todes- oder Lebenssehnsucht und was versteht man unter Barfen?

Diese und viele weitere Fragen waren Gegenstand oder Ausgangspunkt für die Quartalsarbeiten der Schüler_innen der 10. Klasse. Über einen Zeitraum von knapp 3 Std. stellten die Schüler_innen ihre überwiegend praktischen Arbeiten einem interessierten Publikum, dass zum großen Teil aus der Elternschaft der Klasse bestand, vor. Viele der so entstandenen Dinge könnte man vorab, in der Pause oder im Anschluss am Rande des großen Saals bewundern. So z. B. bedruckte T-Shirts von Zoe S., die den 4 Temperamenten zugeordnet waren, eine fachmännisch gebaute Bank von Max L., mit der er seinem Vater eine Freude machen wollte und die später einen Baum im eigenen Garten einfassen soll, ein Bett aus Europaletten von Dorothe T. oder die selbst genähten Klamotten von Nele W.

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F. Schilawa in ihrem Musikvideo

Sarah H. gelingt es die Herstellung ihres Modells von einem Menschlichen Gehirn so gut zu beschreiben, dass man die dokumentierenden Bilder nicht vermisst. Am Ende können wir die Zentren des Gehirns mit Hilfe von kleinen integrierten Lämpchen in verschiedenen Farben leuchten sehen.

Wer hätte gedacht, dass Skater zu Anfang auf tönernen Rollen gefahren sind, was zu verheerenden Unfällen geführt hat oder dass der Sekundenzeiger einer Bahnhofsuhr vor der 12 einen Moment inne hält, bis die Mutteruhr ihm ein Zeichen gibt, dass es Zeit ist weiter zu gehen. Wir erfahren, dass in Indien und Indonesien noch heute Frauen als Hexen verfolgt werden und das man Katzen nicht vegetarisch ernähren kann.

So gibt es Themen die uns inhaltlich berühren, wie ein Bericht von Alexander N. über den Ort Prypjat in der Ukraine, nahe bei Tschernobyl, oder von Giuliana N. über die Praktiken der Wildererbanden in Afrika und es gibt Vorträge denen die innige Beziehung zu einer Sache anzumerken ist, wie z.B. bei Zoe A., die uns vom Schnitzen erzählt.

Immer wieder ergeben sich kleine erheiternde Äußerungen, die vielleicht nicht immer so gedacht wahren, z.B. wenn Zoja d.V. behauptet der Hund sei ein domestizierter Wolf, während sie einen zitternden Terrier auf dem Arm hält oder Lukas S., der das Gehirn einer Frau mit dem eines Pottwals vergleicht. Jule V. erklärt ein Grundproblem der Physiotherapie, die Übungen für zuhause, die einfach nicht ausgeführt werden.

Zwischen dem Wechsel der Persönlichkeiten am Rednerpult sieht man immer mal wieder eine Hand, eine geduckte Gestalt, einen Fuß hinterm Rednerpult. Das ist Max L. der unermüdlich versucht der Technik Herr zu werden, leider ohne endgültigen Erfolg. Für einige Vortragende ist es am Ende dann doch schade, sie hätten ihren Bericht gerne noch mit digitalen Bildern unterstützt.

Haben wir am zu Beginn ein Stück Eurythmie von Elisabeth S. für eine Person gesehen, so steht am Ende eine Tanzchoreographie von Lilith G. an der viele Klassenkamerad_innen mitwirken. Beide werden mit tosendem Applaus belohnt.

Ich bin wieder froh dabei gewesen zu sein, schon allein, um mal wieder eine Wahrnehmung jedes Einzelnen dieser Klasse zu bekommen, was das letzte Mal wohl vor 2 Jahren, während des Theaterstücks der 8. Klasse, so war.

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